hideto heshiki | serioushobbys

Lost Dog

Premiere: 31.03.2005
Theaterhaus Gessnerallee Zürich

Leiden ist permanent, trübe und dunkel und hat die Natur der Unendlichkeit. Oscar Wilde

"Lost Dog" ist eine Inszenierung, die ihren Anfang in der Verlorenheit nahm: Im Gefühl des "Lost Dog", eine Erfahrung, die Hideto Heshiki als japanischer Tänzer und Choreograf sowohl in der europäischen Tanzszene wie auch in der Gesellschaft im Allgemeinen machte. Seit seiner Ankunft in Europa fühlte sich Heshiki auf einer ständigen Suche, deren Ziel oder Ergebnis sich ihm nie wirklich offenbarten. Sein Körper schrie Freude, Ärger, Hoffnung und Verzweiflung in den Raum, ohne wirklich Ruhe finden zu können. Um diese Entwicklung für seine neueste Arbeit fruchtbar zu machen, nahm Hideto Heshiki paradoxerweise Bezug auf die buddhistische Allegorie von Geburt, Tod und Wiedergeburt, die von der japanischen Schriftstellerin Yoko Sano in der Kindergeschichte "Der Kater, der 1 Million mal überlebte" beschrieben wird. Vom Titelhelden, der immer wieder bei Besitzern wiedergeboren wird, die ihn nicht lieben, und der weder Liebe noch Freiheit noch einen friedlichen Tod findet, weil er zu sehr auf sich selbst bezogen ist, zieht Hideto Heshiki eine direkte Verbindung zu seiner Inszenierung und erzählt darin von eigenartigen und einzigartigen Wesen ohne innere Ruhe, die sich nirgends wirklich einordnen können. Ein Zustand, der vielleicht zutiefst menschlich ist.

Hideto Heshiki besitzt die seltene Gabe, mit seinem Tanz Stille zu erzeugen. "Die Grenze zwischen Innen und Aussen scheint manchmal aufgehoben, Verinnerlichung geht über in extrovertierte Gesten. Die Bewegungen sind zum Teil heftig, es gibt abrupte Richtungswechsel, schnelle Drehungen, ruckartiges Zucken. Erstaunlicherweise aber behält der Tanz gleichzeitig eine Weichheit und eine behutsame Leichtigkeit, die mitreisst", so Felizitas Ammann in der NZZ.
In Japan ausgebildet und heute in Zürich wohnhaft, hat Hideto Heshiki in vielen europäischen Tanzcompagnies gearbeitet, unter anderem bei Philippe Saire, Fabienne Berger und zuletzt bei Amanda Millers viel gefeierter Truppe "Pretty Ugly". In "Lost Dog - The Body Crying" wird er seine Zusammenarbeit mit dem Violinisten Harald Kimmig fortführen, mit dem er bereits das Stück "A Void" kreiert hat, das im Oktober 04 erstmals in Zürich zu sehen war. Drei weitere Tänzer, die beiden Musiker Daniel Mouthon und Dieter Ulrich sowie der Maler Thomas Hannibal werden das Team für diese Inszenierung ergänzen.

Konzept / Leitung Hideto Heshiki Künstlerische Mitarbeit Niki Good Mit Bennie Bartels, Hideto Heshiki, Keiichi Otsuka, N.N. Musik Harald Kimmig, Daniel Mouthon, Dieter Ulrich Bühne Thomas Hannibal Licht Frank Dardel, Niki Good Produktionsleitung Noriaki Ikeda Produktion Hideto Heshiki Zürich, Theaterhaus Gessnerallee Gefördert durch Präsidialdepartement der Stadt Zürich, Fachstelle Kultur Kanton Zürich

Neue Zürcher Zeitung, 02.04.2005 (PDF):
Mondsüchtig im Tonraum

Die Südostschweiz, 05.04.2005 (PDF):
Getrieben von einer geheimnisvollen Kraft