hideto heshiki | serioushobbys

Stereo

The Madness of
Lenient Continuity

Premiere: 06.12.2007
Theaterhaus Gessnerallee, Zürich (CH)


one room
one night
two man
The rhythm of his music is made of
the continuity of presence, or the continuity of oblivion.
The rhythm of his dance is made of
the continuity of presence, or the continuity of oblivion.
Yet they were not the same. 

Ein einziger Raum, ein einziger Moment, ein Anfang, zwei Extreme: Nik Bärtschs repetitivem, rasend schnellen Pianoklang setzt Hideto Heshiki Bewegungen entgegen, welche aus einer grossen inneren Stille herzukommen scheinen. Fast scheint es, als wollen die beiden ein herausforderndes Duell um Präsenz und Absenz, um Innehalten und Aktivsein austragen. Es irrlichtern da, ganz nach japanischer Tradition, unzählige Geister und Gespenster. Sie schweben über der Erde, lösen sich in Luft auf, entschwinden im nächtlichen Flimmern der Musik und überlassen die beiden Künstler dem Wahnsinn des fortwährenden Entstehens und Vergehens ihrer eigenen Kunst.

Wäre da nicht als weitere Figur die Tänzerin Nurya Egger, welche sich, gleich einer Richterin im Ring, als weiterer Schwerpunkt zwischen den Antipoden bewegt und damit das Duo der Extreme in einer kontinuierlichen Vorwärtsbewegung durch den Abend auflöst.

Das neue Stück von Hideto Heshiki, der mit «Stereo» sein kontinuierliches Forschen über die Interaktion zwischen Tanz und Live-Musik fortsetzt, ist ein spannungsgeladenes, atmosphärisch dichtes Gesamtkunstwerk. Nicht nur Bärtschs Musik, auch Heshikis Tanz und Eggers fliessend-tänzerischem Shiften liegt die Erfahrung grosstädtischen Alltags zu Grunde, in der die gewollte Suche nach einer Verbindung zu einem anderen Individuum ein Gefühl von Einsamkeit nur verstärkt, während ein distanziertes, abwartendes Nebeneinander eine umso grössere Erfahrung von Nähe ermöglichen kann.

Choreografie/Tanz Hideto Heshiki Musik Nik Bärtsch) Tanz Nurya Egger Bühne/Licht Niki Good, Frank Dardel Kostüme Andrea Freund Produktionsleitung Niki Good, Sarah Maier In Co-Produktion mit dem Theaterhaus Gessnerallee und mit freundlicher Unterstützung von: Stadt Zürich Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung, Migros Kulturprozent, Stanley Thomas Johnson Stiftung, Kulturstiftung Winterthur, Sophie und Karl Binding Stiftung, Stiftung der Schweizerischen Landesausstellung 1939, Corymbo Stiftung, National Theater of Okinawa

Neue Zürcher Zeitung, 08.12.2007 (PDF):
Der Wahnsinn der gelinden Kontinuität

Badische Zeitung, 18.02.2008 (PDF):
Jeder bleibt in seiner Welt